Tipps

  1. Wie man Einkaufsgemeinschaften organisiert

Freie Übersetzung von Tips From Successful Buying Clubs, mit freundlicher Genehmigung.

  • Nehmt den Computer: je weniger Arbeitsaufwand ihr habt, um so besser. Ein gutes Programm für Foodcoops spart viel Zeit beim Sammeln der Bestellungen, bei der Buchführung und Abrechnung.
  • Macht das Einkaufen möglichst einfach für die FoodcooplerInnen, leicht und zweckmäßig. Auf diese Weise bekommt ihr zufriedene Mitglieder.
    Teilt euch die Arbeit fair auf, so dass kein Mitglied viel mehr zu tun hat als andere (dazu siehe unten).
  • Schafft Aufgaben für interessierte Mitglieder, die nur zu bestimmten Zeiten helfen können.
  • Plant größer zu werden: Mehr Mitglieder bedeuten weniger Arbeit und günstigeren Einkauf, außerdem größere Stabilität der Foodcoop.
  • Bietet viel Auswahl: Eure Mitglieder sollen eine möglichst große Auswahl an Lebensmitteln bekommen, einschließlich dessen, was der Großmarkt anbietet. Eine vielfältig Auswahl stellt die Mitglieder zufrieden!
  • Bestellt Mindest- und Höchstmengen (z.B. bestellt mensch von einer Ware mindestens 4 kg, es können aber auch bis 6 kg sein, um die Gebindegröße zu erreichen). Alternativ dazu kann mensch auch ein Meeting zur Versteigerung machen.
  • Ein Tisch für ‚Extras‘: Wenn ihr die Bestellung gesammelt habt und seht, dass von einem Gebinde wenigstens ¾ bestellt wurde, dann kauft das ganze Gebinde. Stellt die übrige Menge auf einem Tisch für ‚Extras‘, um sie zu verkaufen. Die anderen Mitgliedern können sich die Waren ansehen und kaufen. Viele Foodcoops schwören auf diese Methode und behalten nur selten etwas übrig. Fragt jemanden, der oder die sich um den ‚Extras-Tisch‘ kümmert.
  • Führt neue Mitglieder gut ein. Zeigt ihnen schon beim Eintritt, was sie von der Foodcoop erwarten können und was umgekehrt von ihnen erwartet wird. Man kann InteressentInnen auch eine Probe-Bestellung anbieten.
  • Haltet eure Besprechungen möglichst kurz.
  • Gebt Rezepte und Warenproben an euere Gruppenmitglieder weiter. Gewöhnlich möchte mensch einen Artikel erst einmal kennenlernen und ausprobieren, wie er schmeckt.
  • Probiert neue Lebensmittel aus: Bestellt bei jeder Lieferung einen neuen Posten für die Foodcoop mit. Gebt davon eine Kostprobe an die Mitglieder. Viele Coops haben auf diese Art neue Lieblingsspeisen entdeckt.
  • Die Foodcoop soll Freude machen! Das freundschaftliche Zusammenarbeiten ist ein wesentlicher Reiz bei einer Einkaufsgemeinschaft. Nehmt euch daher Zeit zum Kontakte knüpfen – eine halbe Stunde vor einem Meeting vielleicht, oder jeder bringt eine Kleinigkeit zum Essen mit.
  • Unterstützt eure besonders aktiven Mitglieder, indem ihr ihren Einsatz anerkennt und würdigt. Das kann mensch auf alle mögliche Weise tun (seid erfinderisch!). Dann wird euere Foodcoop die fähigen Mitglieder halten können und wird Mut machen, sich an der Arbeit zu beteiligen.
  • Werdet bekannter: Foodcoops sind oft in ihren Gemeinden nicht wahrnehmbar. InteressentInnen vor Ort wissen vielleicht gar nicht, dass es sie gibt. Macht euch daher bekannt. Vernetzt euch mit so vielen anderen Gemeinschaftsorganisationen wie möglich.
  • Tragt als Foodcoop etwas aktiv zu eurer Stadt bei, z.B. indem ihr der Bibliothek ein Kochbuch schenkt oder der örtlichen Tafel regelmäßig Essen spendet. Vielleicht beteiligt ihr euch an einer Veranstaltung zu Gesundheit und Ernährung. Eure Foodcoop wird dadurch in eurer Gemeinde eine Einrichtung für die gesunde Ernährung. Man kann z.B. Kochkurse oder Ernährungsworkshops für SeniorInnen oder Schulen anbieten.

2. Tipps, um die Arbeit fair aufzuteilen

Die ’80-zu-20-Regel‘ ist das sogenannte Pareto-Prinzip. Auf eine Foodcoop angewandt heißt es z.B., dass 80 % der Arbeit von nur 20 % der Mitglieder gemacht wird. Vielleicht kommt euch das bekannt vor. In einer Foodcoop ist es oft so, dass sehr wenige Mitglieder den Großteil der Arbeit tun. Aber wenn sie ausgebrannt sind, kann die Einkaufsgemeinschaft in Schwierigkeiten kommen.
Wie kann mensch das vermeiden?

  • Um Überlastung der Aktiven zu vermeiden: Grundsatz einführen, dass jedes Mitglied einen Job hat.
  • To-do-Liste anlegen, die Schritt für Schritt beschreibt, wie eine Bestellung bearbeitet wird. Gebt jedem Mitglied eine Kopie. Auf diese Weise wissen alle, was getan werden muss.
  • Arbeitsbeschreibung verfassen. Im Verein kann dies die Geschäftsordnung sein. Für alle Punkte auf der Liste wird die Tätigkeit beschrieben. Dies führt in die Aufgabe ein, erleichtert die Übernahme eines Jobs und ist eine Hilfe, wenn Mensch für eine Tätigkeit kurzfristig einspringen muss. Die Foodcoop behält die Vorlage der Arbeitsbeschreibung; die Mitglieder schreiben es auf, wenn sie eine Möglichkeit entdecken, die Arbeit besser zu organisieren. Damit wird die Vorlage immer weiter entwickelt.
  • Zeitunabhängige Aufgaben. Richtet auch solche Aufgaben ein, die nicht an eine Zeit gebunden sind. Dann können auch die mitmachen, die an einem bestimmten Termin nicht können.
  • Aufteilung der Aufgaben so, dass jedes Mitglied dieselbe Zeit für die Foodcoop arbeitet. Teilt jedem Mitglied einen Job oder einem Team zu. Ein Rotationsplan sorgt dafür, dass die Zeitperspektive klar ist, auf die Mensch sich einrichtet. Einige Gruppen rotieren die Aufgaben alle 1-2 Jahre. Andere bilden Teams, die wechselnde Aufgaben bearbeiten.
  • Notiert diese Verantwortlichkeiten schriftlich, in den Statuten, Geschäftsordnung
  • Formuliert Leitsätze eurer Foodcoop z.B. Waren Bio, fair, regional, Vertrauen untereinander, Arbeit auf alle verteilt…
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